Janik von Rotz


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Die Gesellschaft von Morgen

Der Zukunft mit Optimismus zu begegnen fällt aktuell schwer. Die Pandemie (fast) hinter uns, aktuell der Krieg in der Ukraine und die nächste Krise stellt sich bereits in die Warteschlange und wartet auf den Ausbruch. Mit dem Kampf gegen die Klimawandel werden wir vollends auf die Probe gestellt. Psychisch und ökonomisch angeschlagen geht es demnächst um nichts anderes als die Umwelt und uns zu retten.

Die Umwelt von der wir so offensichtlich abhängig sind, droht sich zu verändern. Ein Grossteil der Bevölkerung wird die Lebensgrundlage verlieren. Und wieder geht es um die Frage der Solidarität und was man für den Staat und die Gemeinschaft tun kann.

Hingegen zur Pandemie wird es dieses mal nicht bei einfachen Einschränkungen bleiben. Das Fundament unseres Verhalten und dem damit verbunden Individualismus kommt ins wanken.

Damit wir mit Zuversicht in die Zukunft schreiten können, brauchen wir eine Vision. Eine Vision die zeigt wie die Welt während und nach der Klimakrise aussehen kann. Wir müssen uns heute Gedanken machen, wie die Gesellschaft von Morgen aussieht.

Vom Leistungsgedanken zur Wertschätzung

Die Meritokratie bezeichnet eine Gesellschaft, die sich nach der Leistung ihrer Individuen orientiert. Der Leistungsgedanke und das Streben nach Erfolg ist der zentrale Anreiz in diesem System. Jedoch ist gerade dieser Anreiz verantwortlich für eine zunehmende Ungleichheit. Der Riss zwischen Arm und Reich und die dadurch entstehende Entsolidarisierung hat den Ursprung in diesem Leistungsgedanken.

Als Gesellschaftlicher Wert hat die Leistungsfähigkeit ausgedient. Bei der Gestaltung der Arbeitswelt spricht man schon lange von Interdisziplinarität. Nur kollaborativ entsteht heute echter Erfolg. Damit eine Zusammenarbeit funktioniert, braucht es ein bestimmtes Mass an Wertschätzung und Vertrauen. Obgleich in der Arbeitswelt oder Öffentlichkeit die Wertschätzung soll als Wertesystem etabliert werden.

Gemeinsam statt Einsam

Effektiv Handeln, heisst grosses Leisten. Die kommende Klimakrise ist nicht gelöst indem man sich im Supermarkt für Bio-Produkte entscheidet oder auf das Fliegen verzichtet. Denn wir wissen dass der Appell an den Einzelnen mit der Hoffnung auf eine Verhaltensänderung unwahrscheinlich ist.

Politisches Engagement, die Entwicklung von soliden Konzepten und vor allem die Fähigkeit gemeinsam etwas zu erarbeiten, sind gefragt. Weg vom Selbstverständnis als Konsument hin zum wirksamen Produzent.

Fokus statt Aufmerksamkeit

Unser kostbarstes Gut ist die Aufmerksamkeit und es geht viel davon in der digitale Suche nach Nähe und Verbundenheit verloren. Die Aufmerksamkeitsspanne ist kürzer und die Flutt an Informationen überwältigend. Es ist fast unmöglich allen Ansprüche Rechnung zu tragen, ohne dass man sich widerspricht.

Es braucht wieder mehr Fokus. Konzentrieren wir uns auf das Wesentliche und ignorieren den Lärm. Die Aufmerksamkeit hat einen immensen Wert, es wird Zeit, dass wir diesen schützen und erhalten.

Categories: Thoughts
Tags: future , climate change
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